Zurück aus der Sommerpause hat die Zitier-Weise gleich einmal einen Leckerbissen-Blogartikel für Studierende an der Hand!
Ich habe fertig! Zunächst einmal …
Du hast Deinen Text nun ENDLICH fertig und großer Jubel bricht aus. Zu recht! Doch, ein paar Dinge müssen noch beachtet werden. Der blanke Text alleine reicht als Abschlussarbeit noch nicht aus!
Hast Du das Titelblatt, die Zusammenfassung und das abstract, die eidestattliche/ ehrenwörtliche Erklärung, die Danksagung, die Literaturliste, das Abbildungs- und Tabellenverzeichnis, Fazit/ Ausblick und den Anhang auch schon erstellt!?
Auch diese Teile gelten in beinahe jedem Fach als Standard in einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit und sind daher auch wichtig für einen guten Abschluss.
Besonders bei den Verzeichnissen und Literaturlisten solltest Du sehr sorgfältig arbeiten, diese Textbausteine sind wichtig für andere Studierende und Forschende, die sich Deine Arbeit zu späterer Zeit eventuell einmal als Nachschlagewerk heranziehen und darin recherchieren müssen. Verweise auf falsche Seitenzahlen und mangelnde Beschriftungen wären dabei sehr störend.
Es wird wieder in die Hände gespuckt …
Ungeachtet von Profi-Angeboten (Lektorat, Korrektorat und natürlich – wie in meinem Fall – Plagiatsprüfungen) kann man selbst auch noch so einiges zur Verfeinerung der Abschlussarbeit beitragen.
Auch wenn es immer noch häufig geschieht: die erste Version Deiner Arbeit kannst Du keinesfalls einfach so abgeben! Den Text gekonnt zu überarbeiten ist eine Kunst für sich und bedarf einiger Übung. Vermeide vorallem Schachtelsätze und erkläre Fremdwörter immer (ggf. in einem eigenen Glossar am Ende der Arbeit). Gute Lesbarkeit und Verständlichkeit sind ebenso entscheidend wie inhaltlich korrekt zu arbeiten!
Für den Inhalt ist dieser Schritt einer der entscheidenstens der ganzen Arbeit, dennoch lassen sich viele dafür kaum Zeit, meist weil man neben dem Studium schon mehrfach belastet ist (Nebenjob, Job, Familie). Plane dennoch unbedingt noch ca. zwei bis vier Wochen für den Feinschliff und die Korrekturen ein! Ein Ende ist schon in Sicht!
Lesen, lesen, lesen und nochmals lesen
Ein nächster Schritt bei der Endkorrektur ist dann die Rechtschreibprüfung darüberlaufen zu lassen. Auf die im Word-Programm bereits eingebaute würde ich mich auf keinen Fall verlassen! Andere Hersteller (z.B. Duden) bieten sehr gute Rechtschreib- und Grammatik-Software um wenig Geld an.
Wenn Du magst kannst Du auch Freunden, Verwandten und/ oder Kommilitonen die Arbeit zum Durchlesen geben. Zwei oder drei Personen reichen aus, Hauptsache ist, dass sie sorgfältig einmal alles durchlesen, am besten auf einen Sitz und sich nicht zu lange dafür Zeit lassen. Je länger sich die Überarbeitung und Korrektur insgesamt hinzieht, umso schwerer wird sie Dir ansonsten fallen.
Deine LeserInnen sollten eher wenig Ahnung von Deinem Fach/ Deiner Arbeit haben, denn ihr Hauptaugenmerk soll v.a. auf der Verständlichkeit des Textes liegen. Lasse Dir von ihnen anzeichnen, wo sie sich mit Deiner Argumentation nicht ausgekannt haben und versuche diese Textstellen zu vereinfachen. Finde Deinen „roten Faden“!
Dein, nicht mein, dann schreib’ ich’s rein!
Wichtig ist auch ein einheitliches Format zu wahren. Besonders eventuelle Vorlagen Deines Institutes sollten streng eingehalten werden. Das Format ist zwar inhaltlich völlig irrelevant, aber es ist das Aushängeschild Deiner Arbeit. Viele Sprünge in Textgröße, -stil und Absatzart lassen zudem Missbrauch von Quellen per „Copy & Paste“ vermuten, was meist strengere Kontrollen nach sich ziehen würde. Das muss wirklich nicht sein!
Bezüglich Quellenangaben und Zitaten achte sehr sehr genau darauf wirklich ALLES, was Du verwendet hast, nochmals zu überprüfen. Wenn Du bei einer Quelle nicht mehr sicher bist woher es stammt, recherchiere besser nach. Ansonsten lässt Du diese unsicheren Elemente besser weg, um nicht bei der Plagiatsprüfung Deiner Uni durchzurasseln.
Diese Überprüfung machen zwar noch nicht alle, aber schon sehr viele Institutionen standardmässig. Auch beim Paraphrasieren von Inhalten solltest Du sehr sorgfältig sein – alles in eigenen Worten wieder geben UND dennoch sauber zitieren ist auch hier ein Muss!
Größte Sorgfaltspflicht gilt auch für alle Deine Daten und Tabellen. Diese sind das Herzstück Deiner Arbeit, alles wofür Du so lange und hart gearbeitet hast! Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen – da schleichen sich schnell unabsichtlich Tippfehler ein. Kontrolliere, ob wirklich keine Zahlendreher passiert sind, alle Prozentzahlen auch tatsächlich in Summe 100% ergeben, etc.
Als vorletzten Schritt vergleiche alle Quellenangaben im Text mit der Literaturliste im Anhang, ob Du auch nichts vergessen hast aufzulisten. Auch die Abbildungs-nummerierungen usw. schaue nochmals durch. Wie in der Einleitung bereits erwähnt, dienen diese Textelemente anderen später zum Nachschlagen und müssen daher einwandfrei sein.
Alles hat ein Ende nur die Abschlussarbeit nicht?!
Wenn Du Dir (halbwegs) sicher bist, alles nochmals überprüft zu haben … bist Du nicht?! Perfektionismus und Selbstzweifel macht vielen Studierenden an dieser Stelle sehr schwer zu schaffen. Auch mir ist es so ergangen!
„Habe ich alles richtig hinbekommen?“
„Was ist, wenn es dem Betreuenden so nicht gefällt?“
„Das ist noch nicht gut genug, so kann man das doch niemandem zumuten!“
Das hört sich jetzt vielleicht seltsam an, aber – wappne Dich, denn Du kannst Dir fast sicher sein, dass Du die erste Abgabe Deiner Abschlussarbeit vom Betreuenden zur Korrektur zurückbekommen wirst. Das geht fast jedem Studierenden so!
Es ist schließlich auch die Aufgabe der Betreuenden, Dich bestmöglich zu fördern und Dir mitzuteilen, wenn und dass Du etwas noch genauer bearbeiten sollst. Da kann es auch vorkommen, dass er Dich anleiten muss, manches genauer zu überdenken, zu ergänzen, wegzulassen oder abzuändern. Gehe möglichst zeitnahe und sachlich über alle (wirklich ALLE!) Anmerkungen Deines Betreuenden und ändere was Du sofort ändern kannst.
Wenn Du Korrekturwünsche nicht verstanden hast oder nicht gerechtfertigt findest, lasse diese auf keinen Fall einfach weg, nur weil Du momentan nichts damit anfangen kannst. Vielen dauert er hier einfach schon zu lange und sie werden ungeduldig, manche meinen, es wären nur Schikanen auf dem Weg zum Abschluss, die die Betreuenden im Endspurt noch auffahren, um sie zu ärgern, usw.
Achtung: bewahre vorallem unbedingt Ruhe! Missachten von Anmerkungen der Betreuenden führt meist zu schlechteren Noten, eventuell wird Deine Arbeit sogar ganz abgelehnt, bis Du diese Verbesserungen nachgeliefert hast.
Willkommen in der Welt der WissenschafterInnen! Nutze diese Anregungen als neuerliche kritische Auseinandersetzung mit Deinem Thema. Es kann Dir nur nützlich sein!
Mache Dir für die offenen Fragen also auf jeden Fall noch einen Termin mit dem Betreuenden aus oder (wenn ihr per E-Mail kommuniziert, geht manchmal ja nicht anders) schreibe ein möglichst knappes aber doch vollständiges E-Mail an sie/ ihn mit der Bitte um Klärung der einzelnen für Dich noch unklaren Punkte.
The End!
Alles weitere an Feinschliff für Deine Abschlussarbeit kann/ könnte nun nur noch ein Profi (Lektorin, Plagiatprüferin) für Dich bearbeiten. Ansonsten bist Du bereit Deine Arbeit einzureichen!
Viel Erfolg dabei!!
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(Beitrag von Natascha Miljkovic, 25. August 2013; letztes update: 7. September 2014)
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