BLOG-SERIE: INFOS FÜR STUDIERENDE
Schreiben. Kann man doch immer und überall. Stimmt! Solange ein Farbstoff mit einem Trägermaterial (also z.B. ein Kuli auf dem Papier) zusammenkommt und so seine Spuren hinterlässt, die man kundigen Auges mit einigen wenigen Lux Helligkeit noch erkennen und entziffern kann. Dann ist es Schreiben.
Auch am Computer wird natürlich sehr viel geschrieben, schon mehr als handschriftlich! Auch die Hörsäle sind voll mit Bildschirmen und dem Klacken von Tastaturen.
Schreiben tun wir zu vielen Anlässen und an vielen Orten. Doch wenige Arten der Verschriftlichung unterliegen so vielen Regeln und formellen „Bevormundungen“ wie das wissenschaftiche Schreiben.
Wissenschaftliche Schreiborte – Orte des Grauens?
Die diversen Ansprüche an wissenschaftliches Schreiben schränken z.B. den Ort des Geschehens schon einmal etwas mehr ein. Oder?
Tatsächlich gibt es auch viele Studierende, die meinen, dass man alles Nötige im Internet als pdf findet. In Bibliotheken und Archive gehen sie nicht wirklich gerne.
“Google” sei Dank!
Finden, was man nicht sucht
Das ist so nur zum Teil richtig: ja klar, vieles ist heute schon online verfügbar! Man kann auch über Universitätsbibliotheken auf viele Datenbanken zugreifen, doch bei weitem nicht auf alle für das jeweilige Fach relevanten Quellen.
Besonders bei etwas älteren Erscheinungen ist ein Gang in die bzw. Ausheben aus der Bibliothek manchmal nicht zu vermeiden.
Ha, und wer kennt Zettelkataloge noch?
(Foto “P1261421” von bobcatsss2010 @ Flickr)
Abgesehen von den gesuchten Quellen ist es dort schön, ruhig und man findet immer wieder auch bloß zufällig sehr nützliche Informationen, nach denen man nie gesucht hätte.
Ich persönlich mag Bibliotheken und Büchereien sehr (siehe dazu auch mein Blog-Beitrag zu Archiven).
Natürlich ist auch die Kreativität beim Schreiben für die Wissenschaft deutlich einzuschränken. Wie in einem kürzlich erscheinenden Blog-Artikel über Schreib-Mythen von Studierenden nachzulesen sein wird, meinen viele sogar ein wissenschaftlicher Text müsse nicht leicht lesbar sein.
Ich plagiatprüfe, also schreibst Du danach
Aus den häufig an mich gerichteten Fragen nach Details des wissenschaftlichen Schreibens und Zitierens, schliesse ich, dass sich besonders auch durch die in den letzten Jahren immer mehr etablierten Plagiatsprüfungen etwas am Schreiben wissenschaftlicher Texte verändert (hat).
Nur so eine Randbeobachtung aus meiner Tätigkeit als Plagiatsprüferin. Eigentlich komisch, schliesslich war das sorgfältige zitieren und paraphrasieren immer schon einer der wichtigsten Teile von Abschlussarbeiten und Publikationen!
Ich kann es noch nicht genau benennen, merke nur – hier geht etwas vor sich! Ich bleibe jedenfalls auch weiterhin am Thema wissenschaftliches Schreibverhalten dran und sehe diesen Artikel als meinen ersten Denkanstoß dazu!
Auch habe ich begonnen nachzuforschen – unter anderem bei Schreibcoachin und Schreibpsychologin Mag.a Johanna Vedral! Was sind ihre Erfahrungen aus der Schreibunterstützung diesbezüglich?
Das Interview mit Johanna nächste Woche hier im Blog zu lesen!
Man darf – zurecht – gespannt sein!
Den Plagiatpräventions-Blog der Zitier-Weise als E-Mail lesen
Mit einem Feed-Reader abonnieren
(Bericht vom 22. November 2013)
Pingback: Word rap mit Schreibpsychologie – just write it! - Zitier-Weise
Pingback: Neue, alte Schreibmythen in den Wissenschaften