Angst vor der Plagiatsprüfung durch Verbreiten von Medienberichten schüren?

Soll man Berichte über Plagiat- und ähnliche Skandale und die (angebliche?) Verunsicherung der Studierenden denn überhaupt in den Social Media-Kanälen teilen? Könnte sein, dass man dadurch dazu beiträgt, künstlich noch mehr Angst zu diesem Thema aufzubauen?

 

Ein auf meiner Facebook-Fanpage gepostetes Kommentar hat mich neulich auf diese Frage gebracht. Ich möchte sie hier gerne näher beleuchten und einige, mir wichtige Aspekte dazu anführen.

Plagiatberichte verbreiten oder nicht beachten?!

Plagiatberichte verbreiten oder nicht beachten?! (Foto von graur razvan ionut @ Freedigitalphotos.net)

 

Angsthasen aufgepasst! Meine Motivation warum ich Plagiat-Links doch teile

Schon seit einigen Jahren beschäftige ich mich hauptberuflich intensiv mit diesen Themen (wissenschaftliche Redlichkeit, Plagiate, Präventionsmaßnahmen), ihren Entstehungsgeschichten und Hintergründen.

 

Ich bin KEINE „Plagiatsjägerin“ und arbeite NICHT in und für Plagiat-Foren, weder namentlich noch anonym!

 

Ich bin der Meinung, dass  (auch, wenn es durchaus auch nicht so günstige Entwicklungen auf diesem Gebiet gibt, z.B. Rufmord durch als akademisches whistle blowing getarntes „Vernadern“, wie ich nicht müde werde zu betonen) es entscheidend für das Vorankommen Einzelner und der Hochschulen insgesamt ist, wenn man über diese Dinge offen spricht und sie diskutieren darf.

 

Ja, manche Einzelne haben vielleicht nun ein wenig Angst vor der Plagiatsprüfung, weil sie (noch) nicht genug darüber informiert wurden; andere mögen die Wichtigkeit des Themas wissenschaftliche Redlichkeit verleugnen. Doch die große Mehrheit ist interessiert mehr darüber zu erfahren!

 

Besonders auf Facebook sammle ich daher informative, manchmal auch ironisch gemeinte, Links, auf die ich während meiner Arbeit stoße. Es steht natürlich jedem frei diese zu lesen und gerne auch zu kommentieren. Oder eben nicht! Ich sehe das als Service an meinen LeserInnen und KundInnen zuverlässig an aktuelle Informationen zu diesem Thema zu kommen!

Notiz am Rande: dass man seine „ehrliche“ Meinung in meinem Profil, die ich u.a. mit Urheberrecht zu tun habe, „offen“ sagt, das ganze jedoch mit einem Fake-Namen und einem „geborgten“ Foto, grenzt schon an Comedy! Leider wohl unfreiwilligerweise. 😉

Um die Fairness meinen LeserInnen gegenüber zu wahren, werde ich zukünftig nur noch Posts von „echten“ Personen zulassen.

 

 

Erkennen, dass man nicht alleine zuhause sitzt, da sind mehr im selben Boot

Meiner Meinung nach ist es gerade auch für Studierende wichtig aufzuzeigen, dass sie mit ihren Problemen beim Recherchieren und Schreiben der Abschlussarbeit nicht alleine sind (siehe dazu auch mein Blogartikel mit Tipps zum Finalisieren). Vielen anderen geht es wie Euch und stellen sich viele der Fragen, die Ihr Euch stellt, ganz genau so!

 

 „Was muss ich zitieren, was ist ‚Allgemeinwissen’?“

„Wie lange dürfen direkte Übernahmen sein?“

„Was geschieht, wenn ich die Plagiatsprüfung an meiner Hochschule nicht bestehe?“

 

Warum ich mir da so sicher bin?! Weil es mir persönlich auch einmal ähnlich ging und vielen Studierenden, mit denen ich beruflich zu tun habe, mir das ebenfalls berichten.

 

Natürlich weiß ich nicht auf jede Frage zum Thema Plagiat eine Antwort, noch gibt es auf jede auch eine! Goldene Mittelwege kann man hier leider nicht liefern, doch wichtige Hinweise, wie man mit einer Problemstellung umgehen und wo man etwas dazu nachlesen kann, wie das andere gemacht haben.

 

 

Links und Informationen, die ich bewusst nicht poste

Wer meine Online-Aktivitäten regelmäßig verfolgt, wird es bereits bemerkt haben: ich poste (und schreibe sie auch in meinem Blog) durchaus auch sehr kritische Dinge zum Thema Plagiat, Plagiatprüfung und Co.!

 

Und es gibt einiges, was ich jedoch nicht poste, außer ich habe gute Gründe dafür.

 

  • Für mich kommt reine Werbung für irgendein Plagiatprüfprogramm nicht in Frage. Wie ich schon in anderen Blogartikeln (siehe hier und hier!) berichtet habe, sind sie neben vielen anderen nur ein(!) Tool der Plagiatprävention und haben zudem diverse Limitierungen.Allerdings liefern einige der Software-Hersteller gelegentlich auch sehr gute allgemeine Informationen, manchmal white papers oder Erhebungen, die ich gerne weiterleite oder über die ich ausführlicher berichte, wenn ich der Meinung bin, es ist nicht werbend und nicht sehr voreingenommen zugunsten der Produkthersteller erstellt worden.

 

  • Persönliche Angriffe auf PolitikerInnen oder andere Privatpersonen verlinke ich schon auch, allerdings versuche ich namhafte Quellen vorzuziehen. Private Blogs und anonyme Foren verlinke ich fast nie, da ich kaum nachprüfen kann, wer hier von welchen Seiten beeinflusst wurde. Das möchte ich nicht auf meinen eigenen Seiten verbreitet wissen. Bei Interesse daran kann man das besser direkt auf den entsprechenden Seiten nachlesen. Leider gibt es halt nie etwas völlig Objektives, solange etwas von und mit Menschen erstellt wurde.Auch die Art der Darstellung und Sprache ist mir bei diesen Informationen wichtig: Wenn es nicht mehr um die Sache geht, sondern beleidigend und verleumderisch wird, poste ich lieber einen im Tonfall(!) gemäßigteren Bericht dazu.

 

  • Von rechtlichen Informationen sehe ich weitestgehend ab, da ich als Juristen-Laie keine professionell geben kann! Die wenigen auch für Laien verständlich verfassten rechtlichen Informationen gebe ich, wenn irgendwie möglich nur nach einem Check auf Richtigkeit weiter, doch auch dann bitte ich um Vorsicht – das ist selbstverständlich alles nicht rechtlich bindend zu verstehen!

 

  • Meinem Berufsethos entsprechend, dass an Plagiatskandalen alle oder keiner an einer Hochschule „Schuld“ trägt, stehen bei mir NICHT nur Studierende im Mittelpunkt der negativen Aufmerksamkeit. Ich bemühe mich immer wieder auch Tipps und Tricks für Studierende zu liefern, um sie beim Fertigstellen ihrer Arbeiten zu unterstützten (siehe z.B. diese Literaturempfehlungen).

 

 

Geteilte Links stellen nicht automatisch meine Meinung dar

Ohne es bei jedem einzelnen Posting genauer zu besprechen: natürlich stellen die von mir geposteten Links NICHT automatisch meine persönliche oder fachliche Meinung dar! Wie im Disclaimer auf Facebook und im Impressum auf meiner Website genau beschrieben, gilt grundsätzlich für alle von mir geposteten Links, dass sie nicht notwendigerweise meine eigene Meinung widerspiegeln müssen!

 

Wer sich unsicher ist, was ich mit meinen Begleittexten oder Kommentaren zu Postings meine, kann mich jederzeit gerne per E-Mail oder direkt über die Social Media-Kanäle anzwitschern, kommentieren oder wie auch immer es beliebt direkt mit mir in Verbindung treten und fragen.

 

Ich freue mich über Ihre Meinungen und Anregungen!

 

Zudem bin ich ein großer Fan des kritischen Denken (lernens), weshalb ich immer wieder „advocatus diaboli“ spiele und schon einmal völlig konträre Ansichten zu ein und demselben Thema poste! Das mag vielleicht verwirren, doch für mich trifft es sehr gut und anschaulich auf dieses Thema zu: Wissenschaftliche (Un-)Redlichkeiten sind kein Schwarz-Weiß-Thema!

 

 

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(Beitrag vom 14. September 2013)

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About Dr. Natascha Miljkovic

Inhaberin der Firma Zitier-Weise, Agentur für Plagiatprävention. Naturwissenschafterin mit viel Auslandsforschungserfahrung, Wissenschaftsberaterin und präventive Plagiatsprüferin. Berät Bildungseinrichtungen zum Themenkreis akademische Unredlichkeit und unterrichtet, wie man diese (z. B. Plagiate) nachhaltig vermeiden kann. Auch an allen anderen Themen in, um und durch Forschung und Bildungseinrichtungen interessiert.

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