BLOG-SERIE
Die Zeit der Feiern und Feiertage ist hiermit offiziell beendet! Ich hoffe es haben alle eine schöne Zeit verbracht und wünsche ein gutes und erfolgreiches neues Jahr!
Losgehen tut es mit einer dreiteiligen Serie zu einer der wichtigsten Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen, und sich selbst – dem Feedback geben. Und annehmen. Ja, auch das gehört dazu! Und, ja, beides kann man lernen, verbessern und üben.
In den zwei nächsten Wochen werden zu diesem Thema noch ein zweiter und dritter Teil erscheinen, daher – bei Gefallen wieder vorbeischauen hier im Blog!
Was denkst Du?
Es gibt unzählige Möglichkeiten sich und seine Leistungen zu verbessern. Kaum eine andere kann dabei so sehr helfen – oder, wenn es nicht optimal vorgebracht wird, auch sehr schaden – wie das Feedback. Dabei sollte man immer auf ein ausgewogenes Geben UND Nehmen achten. Andere zu kritisieren (auch wenn es von Ihnen nur nett gemeint ist), nützt auf Dauer nicht viel und wird Sie viel eher als Besserwisser dastehen lassen.
(Foto “girls talking” von Alexandre Dulaunoy @ Flickr)
Geben ist seeliger den nehmen
Sicherlich gelingt nicht jedes Feedback, das man geben möchte, so gut oder es kommt ganz anders rüber als man beabsichtigt hat. Daher ist es wichtig diese Fähigkeit (soft bzw. social skill) auch konstant zu trainieren. Manchmal ist daher sogar Gold wert als Feedback-Geber Feedback bekommen!
Fallstricke ahoi! – Die wichtigsten Regeln des Feedbacks
Um nicht zu rechthaberisch rüberzukommen oder das gegenüber mit allzu harscher Kritik zu verletzen, empfiehlt sich vor allem ein Grundsatz des Feedback Gebens und Nehmens sehr – gut zuhören (active listening-Technik)! Viele Denken schon an die möglichen Lösungen und Antworten, während noch erzählt wird. Warten sie erst einmal das Ende ab!
Außerdem sollten Sie noch folgendes beachten als Feedback-Geber
- Anfrage – Geben Sie nur auf ausdrückliche Bitte Feedback! Alles andere wird zumeist als Aufdrängen und Wichtigmachen interpretiert und häufig sofort abgeblockt.Wenn ihnen etwas auffallen sollte, so machen Sie auf jeden Fall höflich auf den Umstand aufmerksam und fragen Sie eher nach als plump einen vermeintlichen Fehler festzustellen. (“Mir ist … aufgefallen. Ich wollte mich nur kurz erkundigen, ob das so beabsichtigt ist von dir?” bzw. “Warum hast du … so gesagt/gemacht? Das interessiert mich, weil ich das … sehen.”)
- Einfühlsam – Verletzen Sie den anderen nicht! Sie fungieren in der Feedback-Situation gewissermaßen als ein Spiegel für den anderen und können mit unbedachten Worten schnell tiefe Wunden schlagen. Ratschläge sind unter Umständen eben manchmal auch Schläge.
Seien sie daher zum Ende nicht enttäuscht, wenn ihr Gegenüber nun partout etwas anderes als sie ihm geraten haben machen will/wird – es ist ihr/sein Problem und sie sind nicht die Lösung, sie können nur ein Stück dahin begleiten alles weitere liegt nicht an ihnen.
- Konkret & konstruktiv – Bleiben Sie bei jedem Thema möglichst konkret und unterstützen sie konstruktiv. Bedenken Sie, warum sie das Gegenüber um Feedback gebeten hat, sie/er sucht vermutlich nach Lösungen für ein Problem. Allerweltserörterungen haben nun nichts zu suchen.
Manchmal empfiehlt es sich auch die Rückmeldung auf die 3, 4 wichtigsten Aspekte zu beschränken, um das Gegenüber nicht zu sehr zu fordern.
- Subjektiv – Achten Sie bei der Formulierung darauf auszudrücken, dass das jedoch nur ihre subjektiven Meinungen sind und nicht ein fertiger Fahrplan zur Lösung der Anfrage. Aussagen mit “Ich mache das meist so.” und “Meiner Meinung nach, …” sollten Verallgemeinerungen (“Man macht das immer so!”) unbedingt vorgezogen werden.
- Fragen – Unterstellen sie nichts, fragen sie nach, wenn sie etwas nicht verstanden haben. Zum besseren Verständnis helfen, auch wenn sie meinen alles verstanden zu haben, Zusammenfassungen in eigenen Worten zwischendurch sehr, auch das ein Teil der active listening-Technik.
- Positiv – Streichen Sie unbedingt auch positive Aspekte der Situation oder der Person des Gegenübers heraus. Dabei soll Lobhudelei allerdings unbedingt unterbunden werden.
- Ehrlich – Sagen sie offen, was sie denken. Lieb und nett sein und damit das Gegenüber um jeden Preis zu “schonen” ist unangebracht, denn es hindert Fortschritt und Entwicklung viel eher als es nützt. Bleiben Sie jedoch auch bei schwierigen Aussagen unbedingt höflich und konstruktiv!
- Zeit – Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch! Wägen Sie dabei nach der Wichtigkeit des Gegenübers in Ihrem (Berufs-)Leben bzw. der Dringlichkeit des Problems oder der Fragestellung ab. Wenn nur wenig Zeit ist, gehen sie mit dieser Einstellung ins Gespräch: Offene und ehrliche 10 Minuten sind viel mehr wert als unangenehm bemühte 3 Stunden.
Abgrenzung zur Kritik
Anders als das Feedback, das idealerweise nicht wertend und konstruktiv sei soll, verfolgt man mit Kritik ganz andere Ziele, meist negativer Natur für den Feedback-Nehmer.
Bleiben Sie fair und lehnen Sie es ab Feedback zu geben, wenn Sie merken, Sie haben Aversionen gegen das Thema oder die Person bzw. der Zeitpunkt passt nicht, besonders weil das Gegenüber gerade noch viel zu emotional ist oder sie selbst emotional werden.
Zu diesem Thema finden Sie hier und hier zwei wie ich finde gut zusammengestellte Anmerkungen.
To be continued!
In Teil 2 meiner Blog-Serie zu Feedback beschäftige ich mich mit wichtigen Verhaltensrichtlinien für den Feedback-Nehmer. Und in Teil 3 bespreche ich einige Instrumente zur Rückmeldung aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Bleiben Sie dran! 😉
Das könnte Sie auch interessieren!
Studierende (heraus)fordern – mehr Feedback zu schriftlichen Arbeiten geben
Teil 2 der Blog-Serie zu Feedback – Feedback bekommen und annehmen
Teil 3 der Blog-Serie – verschiedene Arten von Feedback
Welche Must-have skills von AkademikerInnen gibt es?
(Artikel von Natascha Miljković, 8. Jänner 2014; letztes Update: 7. September 2014)
© aller Texte: Dr.in Natascha Miljković, Agentur Zitier-Weise, 2012-2014.
© Abbildungen: wie angegeben.
Den Plagiatpräventions-Blog der Zitier-Weise als E-Mail lesen
Mit einem Feed-Reader abonnieren
Der Wissenschaftlichkeits-Blog von Natascha Miljkovic ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz. Wenn Sie über diese Lizenz hinausgehend Erlaubnis zur Verwendung meiner Inhalte haben möchten, können Sie diese sehr unter www.plagiatpruefung.at/kontakt anfragen!
Pingback: Soft Skills und Hard facts für Deine Karriere
Pingback: Willkommen im neuen Semester – meine Vorträge auf der “UniLeben” 2014 - Zitier-Weise
Pingback: Didaktische Stolpersteine - kommen Regeln zum Zitieren bei Studierenden an?
Pingback: Word rap mit Schreibpsychologie
Pingback: Feedback - ein Geben und Nehmen (3/3)
Pingback: Feedback - ein Geben und Nehmen (Teil 2)