Feedback – ein Geben und Nehmen (Teil 2/3)

BLOG-SERIE

 

Fallstricke ahoi! – Die wichtigsten Regeln des Feedbacks

Vorige Woche habe ich mich mit einem sehr wichtigen soft/social skill beschäftigt: dem Feedback geben. Doch zum Feedback gehören immer mindestens zwei Personen dazu!

 

Disagreement(Foto “Disagreement” von Michael Coghlan @ Flickr)

Als Feedback-(An-)Nehmer:

  • Formulierung – Anstatt ihre gesamten Memoiren in aller Ausführlichkeit zu beschreiben, beschränken sie sich auf eine möglichst klare Beschreibung ihres derzeitigen drängensten Problems (Was, wann, wo, wer, warum?).
    Essentiell kann es auch sein mit der wichtigsten Frage/Belastung zu schließen und auszudrücken, was sie im Kern beschäftigt (z.B. “Ich habe Sorge wegen meiner beruflichen Zukunft. Daher kann ich gerade nur schwer entscheiden welcher Weg der richtige ist/ bei welcher Firma ich anheuern soll. Was meinst Du, was ich tun soll?”)

 

  • Zuhören – Dies kaum ausgesprochen werden sie mit Feedback bedacht. Wie schon beim Feedback geben steht und fällt das Feedback bekommen mit dem zuhören. Dabei können durchaus auch kurze Pausen im Gespräch entstehen – ertragen Sie sie und geben Sie Ihrem Gegenüber Zeit zu reflektieren!

 

  • Ausreden lassen – Sie haben um die Meinung eines anderen gefragt, doch nun mag sie nicht ganz so daherkommen, wie ihnen das recht wäre. Vielen Menschen – mich inklusive – fällt das zuhören um so vieles leichter, wenn es in der Aussage nicht um sich selbst geht.
    Das “Ja, aber …!” liegt einem so rasch auf der Zunge. Nun heisst es aber sich selbst zu gedulden und zu beherrschen, dann lernen Sie am meisten aus dem Feedback!

 

  • Neutral – Vielleicht steigt durch das bekommene Feedback ein wenig Wut in ihnen auf, sie fühlen sich womöglich gar beleidigt oder angegriffen. Bleiben Sie neutral und achten sie NUR auf den Inhalt des Gesagten. Sie müssen sich nicht rechtfertigen, denn erinnern Sie sich an das wichtigste Ziel des Feedbacks – sie weiterzubringen und nicht ihnen Honig um’s Maul zu schmieren.

 

  • Fragen – Auch beim Feedback nehmen sind Rückfragen entscheidend. Der Feedbackgeber bringt automatisch auch viele subjektive Eindrücke und “Vorbelastungen” mit in das Gespräch und kann sie nicht in allen Persönlichkeitsfacetten genau kennen. Sie/er wird natürlich so manches unabsichtlich missdeuten oder falsch verstehen. Bevor sie zu diskutieren und Haare über Definitionen spalten beginnen, klären Sie die Problemstellen besser durch Rückfragen.

 

  • Bedanken – Sie haben ein sehr großes Geschenk bekommen, indem ihnen und ihrem Problem/ ihrer Frage jemand seine kostbare Zeit gewidmet hat. Sie durften sich am Erfahrungs- und Wissensschatz eines anderen gütlich tun. Auch wenn es ihnen in weiterer Folge das gekommene Feedback vielleicht nicht so unglaublich viel bringen wird, dennoch konnten sie etwas dabei lernen. Dank an den Feedback-Geber sollte die minimale Anerkennung und Wertschätzung für all dies sein.

 

Nächste Woche schließe ich mit Teil 3 der Blog-Serie mit einigen, zum Teil sogar gar nicht als Feedback-Möglichkeit bewussten, Instrumenten der Rückmeldung an.

Welche Erfahrungen haben SIE mit Feedback Geben und Nehmen gemacht? Ich freue mich über Ihre Kommentare!

 

Das könnte Euch auch interessieren!

Studierende herausfordern – mehr Feedback zu schriftlichen Arbeiten geben

Teil 1 der Blog-Serie zu Feedback – wie gibt man Feedback richtig?

Deine Meinung ist gefragt! – Über verschiedene Arten Feedback zu geben, Teil 3 der Blog-Serie

 

(Artikel von Natascha Miljković, 15. Jänner 2014; letztes Update: 7. September 2014)

 

© aller Texte: Dr.in Natascha Miljković, Agentur Zitier-Weise, 2012-2014.
© Abbildungen: wie angegeben.

 

Den Plagiatpräventions-Blog der Zitier-Weise als E-Mail lesen

Mit einem Feed-Reader abonnieren

follow us in feedly

Creative Commons Lizenzvertrag
Der Wissenschaftlichkeits-Blog von Natascha Miljkovic ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Nicht kommerziell – Keine Bearbeitungen 4.0 International Lizenz. Wenn Sie über diese Lizenz hinausgehend Erlaubnis zur Verwendung meiner Inhalte haben möchten, können Sie diese sehr unter www.plagiatpruefung.at/kontakt anfragen!

Print Friendly, PDF & Email
Tagged , , , , , , , , , . Bookmark the permalink.

About Dr. Natascha Miljkovic

Inhaberin der Firma Zitier-Weise, Agentur für Plagiatprävention. Naturwissenschafterin mit viel Auslandsforschungserfahrung, Wissenschaftsberaterin und präventive Plagiatsprüferin. Berät Bildungseinrichtungen zum Themenkreis akademische Unredlichkeit und unterrichtet, wie man diese (z. B. Plagiate) nachhaltig vermeiden kann. Auch an allen anderen Themen in, um und durch Forschung und Bildungseinrichtungen interessiert.