In den letzten Jahren treffe ich vermehrt ehemalige Schul- und StudienkollegInnen wieder, manche habe ich seit beinahe 2 Jahrzehnten nicht mehr gesehen.
Lehrreiches außerhalb von Klassenzimmern
Irgendwann kam ich mit jemandem dabei ins Sinnieren, was man abgesehen von fachlichem Wissen in der Schule und mehr noch im Studium erlernt hat. Was haben uns auch harte Schicksalsschläge und ungeliebte Nebenjobs gelehrt?
Ohne Frage, man lernt immer, das menschliche Hirn kann ja gar nicht anders als Eindrücke aufzunehmen. Doch um wirklich etwas zu lernen, muss man sich auch damit beschäftigen was passiert oder passiert ist.
Die Reflexion zu üben, indem man regelmässig konstruktiv nachzudenken und zu analysieren lernt, zählt zu den richtig harten Lektionen.
Das Studium ist für’s Leben da
Wie sagt man so schön – für’s Leben lernt man, nicht für die Schule. Diesen Spruch habe ich als Kind immer doof gefunden, denn niemand hat einem erklärt WAS genau nun so lehrreich für’s Leben sein soll, was man da meist auch ohne gute Erläuterungen des fachlichen Inhalts, in seinen Kopf stopfen sollte.
Aus den Beobachtungen der ehemaligen Kolleginnen und Kollegen könnte man meinen, Misstrauen gegen das System, Obrigkeiten und Menschen ansich, wären das wichtigste was man aus der Schule mitnehmen konnte. Schade.
Da muss doch noch mehr und vorallem Positiveres sein!
(Foto “I can’t change the world, but I can change the world in me.” von BK et al. @ Flickr)
Was ich persönlich während Schule und Studium gelernt habe ist z.B., dass ich:
- mich auf mich selbst verlassen kann,
- um die Ecke denken kann,
- sehr einfallsreich und kreativ bin,
- Lösungen suche und nicht lange in Problemen verharre,
- gut recherchieren kann,
- mich meist sehr gut organisiere,
- mir einen spielerisch-kindlichen Teil erhalten habe,
- mich auf mein Bauchgefühl verlassen kann,
- mutig genug bin Schlussstriche zu ziehen und analysiere, usw. usf.
Also ich bin zufrieden damit! 🙂
Welche Skills Arbeitgeber von Akademikern wollen
Man könnte das ganze von der anderen Seite aus betrachten und einmal fragen, was denn Arbeitgeber sich von Akademikern erwarten, wenn sie sie einstellen möchten.
Welche Skills sind in der Arbeitswelt gefragt?
Eine Studie hat ergeben, dass es besonders die “soft skills” sind, allen voran die zwischenmenschlichen Fähigkeiten. Die Top 3 der positiven, also erwarteten skills von Führungskräfte sind:
- Belastbarkeit,
- Wahrhaftigkeit/ Ehrlichkeit und
- Mut
Im krassen Gegensatz dazu die negativen Top 3, der als am wenigsten ausschlaggebenden skills, sind: gepflegtes Äußeres, gute Umgangsformen und Kenntnis über neue Management-Formen.
Dass gute Umgangsformen so unterbewertet gesehen werden macht mich schon stutzig, ich persönlich werte diese gerade in der Arbeitswelt als sehr wichtig.
Geradezu erschrocken war ich dann aber über den Skill Einfühlungsvermögen, das beim ersten Durchgang dieser Umfrage vor 10 Jahren noch über 41% als sehr wichtig angaben, 2013 jedoch nur noch knapp unter 16%.
Was Studierende lernen sollten
Wie und wo lernt man nun also Wahrhaftigkeit oder Mut?! Sicher nicht beim Büffeln von fachlichem Wissen im Hörsaal!
Im September hielt ich zu soft skills im Rahmen von Maßnahmen zur Karriereplanung für DissertantInnen einer Wiener Universität einen 2-tägigen Workshop. Auch dabei kam immer wieder zur Sprache, was die Studierenden SONST noch so alles machen (z.B. Pfadfindergruppen leiten, sich in Vereinen engagieren, in einem Orchester oder einer Band spielen, in Sportmannschaften, usw.).
Mein persönliches Skill-Fazit
Das Studium ist nur ein Teil des Lebens, somit ist auch alles was außerhalb stattfindet gleich wichtig für die eigene Entwicklung. Oft kann man auch im Moment nicht entscheiden, ob und wann eine neu erworbene Erfahrung oder ein deutlicher ausgeprägter Skill wichtig werden könnten. Daher ist es ideal möglichst offen und aufmerksam zu sein und nach Möglichkeit zu versuchen, sein fachliches Wissen mit den eigenen Skills zu knüpfen.
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(Bericht von Natascha Miljkovic, 5. November 2013; letztes update: 7. September 2014)
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