Akademisches Fehlverhalten – mehr als Texte und Fotos klauen

Seit den Plagiatskandalen in Deutschland vor einigen Jahren, ist akademisches Fehlverhalten ein heiss diskutiertes und fast immer verteufeltes Vergehen von Studierenden und Wissenschaftern gleichermassen geworden.   Akademisches Fehlverhalten ist mehr als Plagiate schreiben Interessanterweise versteht man in manchen Ländern einen deutlich breiter aufgefassten Begriff unter akademischem Fehlverhalten, als dies in Mitteleuropa der Fall ist. In den USA zum Beispiel gelten noch ganz andere Vergehen als misconduct.   (Foto: “WRONG WAY” von CarbonNYC/David Goehring @ Flickr)   Do the right thing Hier eine bei weitem nicht vollständige Auflistung (mehr dazu hier). Beginnen wir bei den Studierenden: da kann man schon beim Bewerbungsprozess viel absichtlich falsch machen, bei den Prüfungen sowieso, und natürlich beim Abschluss. falsche Angaben bei der Bewerbung/ Einschreibung, Zeugnisse und andere Dokumente fälschen, Schummelzettel und andere nicht erlaubte Hilfmittel bei Prüfungen, andere bei Prüfungen abschreiben lassen oder selbst abschreiben, Lehrmaterial und Bücher beschädigen oder beschmutzen, Arbeiten von KollegInnen sabotieren oder sie beim Schummeln unterstützen, Prüfungen für andere ablegen, Plagiarismus in Haus-, Seminar- und Abschlussarbeiten, akademisches Ghostwriting für Abschlussarbeiten in Anspruch zu nehmen oder anzubieten, usw. Eine Randbemerkung: in den USA haben natürlich auch Leistungen im Namen der Hochschul-Sportteams “sauber” zu sein. Doping und unfaires Verhalten zählen daher dort auch zu akademischem Fehlverhalten.   Lehrende und Betreuende als Vorbilder Sie sollen den Weg weisen, alle auf dem rechtem Weg bewahren und ihnen so einiges mit auf den Weg geben – die Rede ist von den Lehrenden. Trotz Vorbildfunktion sind sie nicht vor Missetaten gefeit. Was so alles schief gehen kann,… Lesen Sie hier weiter!

Eine Titelverteidigung – mein Leserbrief

Eine Titelverteidigung – mein Leserbrief

In der kürzlich erschienenen Wissenschaftsbeilage “Heureka” der österreichischen Zeitschrift “Falter” (Falter Heureka 17/ 13, S. 21) las ich eine interessante Kolumne mit dem Titel „Weg mit Doktor!(2013)“. In der zweiten Hälfte wird insbesondere auch auf die Plagiatskandale eingegangen. Hier mein Leserbrief dazu: Eine Titelverteidigung Bei der Führerscheinprüfung fallen jedes Jahr tausende FahrschülerInnen durch. Schafft man deswegen die Führerscheinprüfung ganz ab? Oder prüft nur noch praktisch anstatt auch die vielen so lästige Theorie? Freilich nicht. Ansehen und Respekt liegt wie vieles andere auch im Auge der BetrachterInnen und deren moralischem Verständnis. Also an der Gesellschaft an sich.   Freistetter hat sicherlich recht damit, dass in Österreich und Deutschland im Allgemeinen den Titeln (richtigerweise: im Falle des Dr. handelt es sich um einen akademischen Grad!) sehr viel mehr Gewicht beigemessen. Zumindest mehr als anderswo.   Vergleiche mit Übersee zeigen: In den USA sind auch lang gediente ProfessorInnen sehr rasch auf Du und Du und wollen mit Bill, Mike oder Beth angesprochen werden, anstatt mit Herr Professor, Herr Doktor oder Frau Diplomingenieurin. War zählt ist die Leistung und das Können, dafür bekommt man zumeist auch ausreichend gesellschaftliche Anerkennung.   In Österreich und Deutschland dürfte es sich meines Dafürhaltens bei der angeprangerten „Titelgeilheit“ um ein Überbleibsel aus monarchistischen Zeiten handeln. Und gehalten hat es sich wohl, da in unseren Gefilden echte Leistung und Können selten wirklich gewürdigt werden.   Nur, was hat dieser spezielle gesellschaftliche Umstand mit der Wissenschaft und den geforderten Leistungen zu tun, die für einen Doktorgrad von nötigen sind? Freistetters Argumentation,… Lesen Sie hier weiter!