Gender im Bildungs- und Forschungsbetrieb (k)eine Frage? – Retrospektive Alpbach 2014 (5/5)

Haben Sie heute Morgen Ihre Frühstückssemmel bei einem Bäcker oder einer Bäckerin gekauft? Und wie sah es danach aus, zu wem haben Sie Ihre Kinder gebracht – zum Herrn Lehrer oder der Frau Lehrerin? Schon ein wenig absurde Fragen, oder? Ja, die meisten Menschen machen bei solchen Dingen keine besonderen Unterschiede, sowohl die Männer als auch Frauen werden ihren Job schon gut machen. Viele andere orten hier schier existenzbedrohende Schützengräben! Nicht zuletzt seit meinem zweitägigen Intensiv-Workshop an der Technischen Universität Wien zu Beginn des Jahres, bei dem um Karriereplanung für angehende Wissenschafterinnen ging, beschäftigt mich die Frage nach dem Geschlecht in der Wissenschaft auch beruflich. Gender und Wissenschaft – (K)eine Frage! Oder? Lächerlich! Die hehre Wissenschaft, die muss doch über so einem Kinderkram stehen! Nowak, Chefredakter der Tageszeitung „Die Presse“, sollte mehrfach während dieser von ihm charmant moderierten Podiumsdiskussion darüber ins Schwitzen kommen, nicht zuletzt dank der Eloquenz einer der TeilnehmerInnen, Rektorin Rosenberg. Doch auch das Thema ist mehr als brenzlig, da kann einem schon manchmal ein wenig anders werden. Bezugnehmend auf ein aktuelles Geschehen fragten wir uns gemeinsam: Wie kann es sein, dass ein offener „Brandbrief“ gegen das Gendern in der österreichischen Sprache auch und besonders öffentlichkeitswirksam sogar von zahlreichen österreichischen WissenschafterInnen (als männlichen wie weiblichen!) unterzeichnet und verteidigt wurde? Eine sprachliche „Normalität“ solle wieder einziehen, wird darin gefordert, ohne diese Normalität genauer zu definieren. „Früher“ (wann war das genau?) war alles besser, oder so. Bitte wie? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier zu viele… Lesen Sie hier weiter!