So schützen Sie sich vor Fake-Konferenzen!

Betrug. Beschiss. Abzocke. Dieses Verhalten ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit selbst – andere über’s Ohr zu hauen, um sich selbst einen Vorteil damit zu verschaffen! Davor sind leider auch die Wissenschaften nicht gefeit, wie Sie als treue LeserInnen dieses Blogs schon bemerkt haben. Seit einigen Jahren fällt ein komplett neuer Wirtschaftszweig ziemlich unangenehm auf, die fake science conference industry (auch: scam, predatory oder junk conferences genannt). Darüber sind gleich mehrere Geschädigtengruppen nicht happy! Geschädigte der fake science conferences Der Betrug: Man liest von einer spannend klingenden Konferenz, oft an wunderbar exotischen Orten (hier können Sie eine persönlichen Bericht eines jungen Wissenschafters lesen), die Beschreibung und das Anmeldeprozedere sehen echt aus. Die InteressentInnen zahlen daraufhin mehrere hunderte Dollar oder Euro an Teilnahmegebühren ein … aber die Konferenz findet fast nie tatsächlich statt und das Geld ist weg! Findet die Konferenz doch statt, gibt es kaum TeilnehmerInnen und kein richtiges Programm. In Zeiten von Sparmaßnahmen allernorts ist das für alle WissenschafterInnen sehr bitter. Noch mehr so, sollten Studierende auf diesen Blödsinn hereinfallen. (Abb. “Fake” von Laure Wayaffe @Flickr) Andere Geschädigte dieser Form von Betrug sind auch die Konferenzorte: Zum Einen fallen Sie um die Einnahmen einer bereits gebuchten Konferenz um, sollte der Betrug so konkret gewesen sein, einen Veranstaltungsort zu akquirieren. Das kann bei großen Konferenzen mit gehobenem Ambiente (Luxushotels, öffentiche Gebäude, und dergleichen) durchaus Schäden im Bereich mehrerer Zehntausend Dollar bzw. Euro für ein Wochenende ausmachen. Das ist meist auch nicht mehr durch eine erneute Öffnung des Termins aufzuholen,… Lesen Sie hier weiter!

Buchrezension – “False Feathers, a perspective on academic plagiarism” von Debora Weber-Wulff

In sieben spannenden Kapiteln handelt die Informatikprofessorin Debora Weber-Wulff zahlreiche unterschiedliche Anschauungen, Definitionen und Aufdeckungsmethoden rund um Plagiate gekonnt und durchaus unterhaltsam ab. Auch kurze Einblicke auf andere Phänomene wissenschaftlicher Unredlichkeiten werden besprochen. Selbst seit Jahren auf dem Gebiet der Aufdeckung tätig (ihre Plagiatsoftware-Vergleiche können Sie auf Weber-Wulffs Website nachlesen) lebt insbesondere dieser Abschnitt von ihren unzähligen eigenen Erfahrungen und Forschungstätigkeiten. Interessierte am deutschen Phänomen der zumeist anonymen „Plagiatsjäger“ in Foren wie „VroniPlag Wiki“ und „GuttenWiki“ kommen dank Weber-Wulffs langjähriger Mitarbeit darin ebenfalls voll auf ihre Kosten: Nebst einigen mehr oder weniger bekannten Fällen von Plagiatsuntersuchungen der letzten Jahre, liefert Weber-Wulff einen ausführlichen aber keinesfalls langatmigen Einblick in die Entstehung und Hintergründe sowie – wie mir sehr positiv aufgefallen ist! – auch einiges an Selbstkritik zu besagten Foren und deren Arbeit. Auch für bereits im Thema belesene Fachkräfte wie mich finden sich nicht zuletzt dank der sehr ausführlich aufbereiteten Quellenangaben am Ende jedes Kapitels reichlich Neuentdeckungen und so mancher bislang unbekannte historische Fall, dem es nachzugehen gilt. Ich fürchte bereits Schlimmes um mein Buchbudget und meine Kreditkarte … zu Hilfe!! Weitere Informationen zum Buch finden Sie beim Springer-Verlag, dem ich herzlich für die Überlassung eines Rezensions-e-books danken möchte!   (Cover: Springer Verlag) Hier die Rezension von “False Feathers” als pdf downloaden!     Let’s get it started! Kürzlich hatte ich das große Vergnügen eines von leider immer noch sehr wenigen Werken über mein Fachgebiet rezensieren zu dürfen. Dieses sehr angenehm geschriebene – und so insbesondere auch für Laien leicht lesbare –… Lesen Sie hier weiter!

Limitierungen der Plagiatsprüf-Programme

Die software-gestützte Plagiatsprüfung stellt seit einigen Jahren vermeintlich das non plus ultra der Plagiatprävention an Universitäten dar. Tatsächlich eine zum Teil durchaus zeitsparende Erleichterung für die betrauten BearbeiterInnen und externen TextgutachterInnen, sind diese Plagiatsprüfprogramme jedoch kein Element der Plagiatprävention im engeren Sinne. Die Wissenschaft der Plagiatsprävention In der nunmehr seit 10 Jahren global etablierten Wissenschaft der Plagiatprävention erachtet man u.a. alle Verbesserungen des universitären Lern- und Schreibprozesses, sowie der wissenschaftlichen Lehre, Aufbau eines Ehrenkodex usw. als vorbeugend gegen wissenschaftliche Unredlichkeit, wozu auch Plagiatvergehen gehören. Wie funktioniert diese Software? Mit speziellen Algorithmen werden die in die Programme hochgeladenen Manuskripte (z.B. Abschlussarbeiten von Studierenden) einem Textvergleich unterzogen. Als Vergleichsquellen können im Internet frei verfügbare Inhalte von Milliarden von Websites und immer auch alle in den eigenen User-Account zuvor hochgeladene Dokumente miteinander verglichen werden. Je nach Qualität des Programms können auch nicht frei zugängliche Archive von Bildungseinrichtungen und lizensierte Datenbanken von Verlagen (v.a. wenn sie wissenschaftliche Journale verlegen) eingebunden werden. Abgesehen von diesen mehr oder weniger professionellen Produkten gibt es auch eine Vielzahl von sogenannten „dupicate checkers“, mit denen man meist lediglich ein Dokument mit einem einzelnen Referenztext vergleichen kann. Der Nutzen ist hierbei meist nur sehr gering.   Welche Limitierungen gibt es? a) Referenzlänge: Die Programme können nur 1:1-Textabgleiche durchführen. Je nach Güte des Programmes beginnen die Minimalvergleichsgrößen bei fünf bis 10 Worten. Die derzeit hochwertigsten Programme (zumeist nicht frei zugänglich, sondern nur von Bildungseinrichtungen zu lizensieren) können z.T. schon ab drei identen Worten hintereinander anschlagen. Das häufig vorgebrachte Argument, man müsse… Lesen Sie hier weiter!