Denkstück über Sinn und Unsinn der eidesstattlichen Erklärung

Spätestens dann, wenn Sie als Studierende eine Abschlussarbeit abgeben möchten, müssen Sie nach dem Deckblatt eine wichtige Passage anfügen, mit der Sie die Korrektheit aller Angaben bestätigen. In der Printversion ist diese eidesstattliche Erklärung auch zu unterzeichnen. Klingt denkbar einfach und klar. Hier ein Beispiel der Universität Köln: „Hiermit versichere ich an Eides statt, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne die Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Alle Stellen, die wörtlich oder sinngemäß aus veröffentlichten und nicht veröffentlichten Schriften entnommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Die Arbeit ist in gleicher oder ähnlicher Form oder auszugsweise im Rahmen einer anderen Prüfung noch nicht vorgelegt worden. Ich versichere, dass die eingereichte elektronische Fassung der eingereichten Druckfassung vollständig entspricht.“ (Quelle: Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, entnommen von Uni Köln Leitfaden; letztes Zugriffsdatum: 6.9.2016)   Was ist die eidestattliche Erklärung? Eine Versicherung “an Eides statt” ist es also, in der man bestätigt keine Plagiate fabriziert noch GhostwriterInnen engagiert zu haben und man weiss, dass man korrekt zitieren muss. Spannender Name für eine Versicherung, die üblicherweise nur vor einer rechtlich dazu befähigten Instanz abgenommen werden darf, oder. Der Wortlaut dieser Erklärung ist im deutschsprachigen Raum sehr ähnlich. Wie man mir von Hochschulverantwortlichen einmal erklärte, ist das durch kopieren bestehender Texte anderer Hochschulen entstanden, die ein wenig abgeändert wurden. Das sei ja „nur ein Nutztext“. Hm, bei Studierenden nennt man so eine Handhabe Plagiarismus. Ist diese Methode des Textrecyclings also doch nicht sooo schlimm, oder wie jetzt?!   (Foto von “Arno… Lesen Sie hier weiter!

Wir sind alle Plagiaristen oder Wie die Welt paranoider wurde

Manche Themen schleichen sich wochenlang an, dann sind sie da, wieder einmal, und überfallen einen dann gleich tagtäglich. Erst gestern sprach ich mit einer Bloggerin über (oft nur vermeintliche) Plagiate in Blogs und wie man alles superduper absichern kann bzw. könnte. Und dann finde ich heute diesen tollen Artikel dazu!   Paranoia, wir kommen! Natürlich ist es NICHT ok einfach mal Texte und Bilder anderer, egal wofür, wiederzuverwenden und nicht zu deklarieren woher man das hat! Soviel steht natürlich fest! Mit der enormen Transparenz und Verbreitung von Inhalten im Internet, steigt allerdings auch wenn man alles korrekt gemacht hat, so ein Hauch von Déjà-vu-Gefühl auf: “Das habe ich schon einmal wo gelesen.” Plagiaristen mag niemand, drum will man’s nicht sein oder werden, wenn man’s denn vermeiden kann! Kennen Sie das auch? Neuerdings kommt auch noch das Phänomen “Das habe ich doch schon einmal so ähnlich geschrieben!” hinzu! Selbstplagiarismus-Paranoia, na toll!, auch das noch! Muss man nun mit hunderten Fußnoten an jedem Text herumlaufen?! 😉   Bremsen wir die Ironie ein wenig aus Wie Mankoff im Artikel denke ich auch, es kann schon sein, dass im Grunde alles schon einmal da gewesen sein könnte. Mehr noch bei Abbildungen und künstlerischen Werken, aber auch bei Texten, wird man so leicht und so oft ohne es recht zu merken inspiriert (ist das nicht der Sinn von Kunst?!). Später meint man dann, man käme selbst auf die wunderbaren Ideen. Tatsache ist, man merkt relativ rasch, ob nur einzelne Teile oder eine gesamte Komposition (eines… Lesen Sie hier weiter!

Angst vor der Plagiatsprüfung durch Verbreiten von Medienberichten schüren?

Plagiatberichte verbreiten oder nicht beachten?!

Soll man Berichte über Plagiat- und ähnliche Skandale und die (angebliche?) Verunsicherung der Studierenden denn überhaupt in den Social Media-Kanälen teilen? Könnte sein, dass man dadurch dazu beiträgt, künstlich noch mehr Angst zu diesem Thema aufzubauen?   Ein auf meiner Facebook-Fanpage gepostetes Kommentar hat mich neulich auf diese Frage gebracht. Ich möchte sie hier gerne näher beleuchten und einige, mir wichtige Aspekte dazu anführen.   Angsthasen aufgepasst! Meine Motivation warum ich Plagiat-Links doch teile Schon seit einigen Jahren beschäftige ich mich hauptberuflich intensiv mit diesen Themen (wissenschaftliche Redlichkeit, Plagiate, Präventionsmaßnahmen), ihren Entstehungsgeschichten und Hintergründen.   Ich bin KEINE „Plagiatsjägerin“ und arbeite NICHT in und für Plagiat-Foren, weder namentlich noch anonym!   Ich bin der Meinung, dass  (auch, wenn es durchaus auch nicht so günstige Entwicklungen auf diesem Gebiet gibt, z.B. Rufmord durch als akademisches whistle blowing getarntes „Vernadern“, wie ich nicht müde werde zu betonen) es entscheidend für das Vorankommen Einzelner und der Hochschulen insgesamt ist, wenn man über diese Dinge offen spricht und sie diskutieren darf.   Ja, manche Einzelne haben vielleicht nun ein wenig Angst vor der Plagiatsprüfung, weil sie (noch) nicht genug darüber informiert wurden; andere mögen die Wichtigkeit des Themas wissenschaftliche Redlichkeit verleugnen. Doch die große Mehrheit ist interessiert mehr darüber zu erfahren!   Besonders auf Facebook sammle ich daher informative, manchmal auch ironisch gemeinte, Links, auf die ich während meiner Arbeit stoße. Es steht natürlich jedem frei diese zu lesen und gerne auch zu kommentieren. Oder eben nicht! Ich sehe das als Service an meinen… Lesen Sie hier weiter!

Limitierungen der Plagiatsprüf-Programme

Die software-gestützte Plagiatsprüfung stellt seit einigen Jahren vermeintlich das non plus ultra der Plagiatprävention an Universitäten dar. Tatsächlich eine zum Teil durchaus zeitsparende Erleichterung für die betrauten BearbeiterInnen und externen TextgutachterInnen, sind diese Plagiatsprüfprogramme jedoch kein Element der Plagiatprävention im engeren Sinne. Die Wissenschaft der Plagiatsprävention In der nunmehr seit 10 Jahren global etablierten Wissenschaft der Plagiatprävention erachtet man u.a. alle Verbesserungen des universitären Lern- und Schreibprozesses, sowie der wissenschaftlichen Lehre, Aufbau eines Ehrenkodex usw. als vorbeugend gegen wissenschaftliche Unredlichkeit, wozu auch Plagiatvergehen gehören. Wie funktioniert diese Software? Mit speziellen Algorithmen werden die in die Programme hochgeladenen Manuskripte (z.B. Abschlussarbeiten von Studierenden) einem Textvergleich unterzogen. Als Vergleichsquellen können im Internet frei verfügbare Inhalte von Milliarden von Websites und immer auch alle in den eigenen User-Account zuvor hochgeladene Dokumente miteinander verglichen werden. Je nach Qualität des Programms können auch nicht frei zugängliche Archive von Bildungseinrichtungen und lizensierte Datenbanken von Verlagen (v.a. wenn sie wissenschaftliche Journale verlegen) eingebunden werden. Abgesehen von diesen mehr oder weniger professionellen Produkten gibt es auch eine Vielzahl von sogenannten „dupicate checkers“, mit denen man meist lediglich ein Dokument mit einem einzelnen Referenztext vergleichen kann. Der Nutzen ist hierbei meist nur sehr gering.   Welche Limitierungen gibt es? a) Referenzlänge: Die Programme können nur 1:1-Textabgleiche durchführen. Je nach Güte des Programmes beginnen die Minimalvergleichsgrößen bei fünf bis 10 Worten. Die derzeit hochwertigsten Programme (zumeist nicht frei zugänglich, sondern nur von Bildungseinrichtungen zu lizensieren) können z.T. schon ab drei identen Worten hintereinander anschlagen. Das häufig vorgebrachte Argument, man müsse… Lesen Sie hier weiter!

mein Ö1-Interview – Plagiate vermeiden und feststellen

Eine Ankündigung

Mein kürzlich geführtes Radio-Interview für die Ö1-Sendung “Moment: Leben heute” wird am 30.1.2013 um 14:40 Uhr gesendet, Dauer 15 min.

Nach dem Sendetermin bleibt es noch für 1 Woche im Online-Portal von Ö1 zum Nachhören gespeichert.

mic
(Foto “mic” von Robert Bejil @ Flickr)

 

What else? Plagiarism it is!

Die Themen sind – klarerweise – Plagiate vermeiden und feststellen, als kleinen Einblick in meine Arbeitswelt.

Etwas sehr Seltenes, denn außer mir gibt es zurzeit keine freiberuflich tätigen PlagiatprüferInnen in Österreich mit dem Schwerpunkt Plagiatsprävention!
Hört doch auch kurz rein, wenn Ihr am 30. ein Ohr frei habt!

 

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(Bericht vom 18. Jänner 2013; zuletzt upgedated: 9. November 2013)