Alles nur gefälscht?! – Die aktuelle Sachlage zu fake journals

Wird eigentlich irgendetwas nicht gefälscht?! Man hat den Eindruck, als wäre der Damm gebrochen, denn die Liste an „Schandtaten“ in der Wissenschaftswelt wächst beständig. In einem meiner letzten Blogbeiträge beschrieb ich die Praxis zu fake conferences einzuladen und wie Sie sich davor schützen können. Ein weiteres, Ärgernis der letzten Jahre sind fake journals, die – ein kleiner Treppenwitz der Geschichte – allem Anschein nach häufig von eben diesen BetreiberInnen der fake conferences betrieben werden.   Wo sind die Gegenwerte abgeblieben? Fake journals (auch predatory journals oder predatory publishers genannt) bestechen darin, dass sie schwer als solche erkennbar sind. Meist haben sie plausibel klingende Namen mit dem nötigen „akademischen Touch“, weil sie Logos bestehender Journale klauen oder nachmachen. Reichen WissenschafterInnen ihre Arbeiten üblicherweise bei Journalen ein, erwarten Sie selbstverständlich zuvorderst Veröffentlichungen. „Na no na ned!“ würden wir WienerInnen dazu sagen (etwa: „Ist doch klar!“). In wissenschaftlichen Journalen bedingt das zugleich, dass Ihre Publikation auch das Peer Review (Begutachtungsprozess durch ExpertInnen) durchlaufen hat. Das wäre der wichtigste Gegenwert – Fachmeinungen zu ihrer Arbeit zu bekommen, gegebenenfalls Fehler auszubessern und zu überarbeiten. Meist ist weder das eine noch das andere bei fake journals gegeben! Sehr ärgerlich! Sie haben als WissenschafterIn die ganze Arbeit, aber keinerlei Gegenwert! Bei manchen fake journals werden Sie womöglich sogar veröffentlicht, doch kann man sich auch darüber nicht freuen, denn diese Journale sind selbstverständlich nicht „gerankt“ (haben keinen Impact Factor aufzuweisen). Total nutzlos also, ein herber Verlust für Ihren Lebenslauf!   Weitreichende Folgen für AutorInnen und die scientific community… Lesen Sie hier weiter!

Plagiarismus im Wandel der Zeit – Jahresrückblick 2014

Fast schon unvermeidlich um den Jahreswechsel herum sind ja bekanntlich die zahlreichen mehr oder weniger guten Jahresrückblicke. Dennoch (oder gerade deswegen) möchte ich drei zum Thema Plagiate und wissenschaftliche Unredlichkeiten vorstellen, die ich sehr spannend finde.   Looking back Zum einen wäre das der Amerikaner Jonathan Bailey von „Plagiarism Today“, der sich mit deutlich mehr Aspekten von Plagiarismus beschäftigt als den wissenschaftlichen: Content-Klau, Copyright-Verstöße usw. Nichtsdestotrotz auch für Wissenschaftsaffine immer wieder spannend zu lesen! Für den Blog der Hersteller eines der besten und am weitesten verbreiteten Software-Produkte stellte er eine Hitlist der Top 10 Plagiarismus-Skandale vor. Die Reihung war sicherlich nicht einfach zu machen, zu viel ist 2014 passiert, aber das wird wohl ohnedies für Rückblicke inherent sein. Herausgreifen möchte ich hier vor allem zwei Punkte, die erklären sollen, warum ich Zusammenstellungen dieser Art dennoch anregend finde. (Foto “looking back” von Alberto Otero García @ Flickr)   Neue, alte Form von Plagiarismus Mit der Nummer 4 in seiner Liste erwähnt Bailey einen besonders interessanten Nebenschauplatz von Plagiarismus: „politischen Plagiarismus“. In den USA gab es besonders 2014 erhebliche Umfrageverluste durch Aufdecken von abgekupferte Reden. Man muss sich anders als bei wissenschaftlichem oder wirtschaftlichem Plagiarismus allerdings schon wundern, wo dabei genau der Schaden liegt. Sei’s drum! Diese Art von Skandalen zeigt jedenfalls eines wunderbar – Adlerauge ist wachsam (siehe dazu auch unten)! Wie auch die Nummer 1 der Liste (der Plagiatsskandal um US-Senator Walsh) zeigt, so leicht wie es vielleicht einmal war, kommen PlagiaristInnen heutzutage nicht mehr davon. Es wird eine gewisse… Lesen Sie hier weiter!

Jahresrückblicke zu Plagiaten und publication retractions 2013

Nachdem ich vor dem Jahreswechsel im Blog ein wenig Ruhe einkehren habe lassen, serviere ich Euch nun dafür gleich zwei Jahresrückblicke der besonderen Art.   Plagiats-Jahresrückblicke 2013 Ja, auch das gibt es! Die erste Linkempfehlung (dauert 20 Min., hier auch nachzulesen ) bezieht sich auf eine Zusammenstellung der Firma “iThenticate”, einem der größten Hersteller von Plagiatsoftware (Disclaimer: ich arbeite NICHT für diese Firma, aber gelegentlich mit deren Produkten) zu der 5 Top-Plagiatskandalen im Jahr 2013.   Die bemerkenswertesten Aussagen, die darin angesprochen werden, sind, dass man doch sehr entsetzt ist, welche Quellen von der Plagiatprüf-Software so gefunden werden und um wie viel schlimmer das zurzeit in der scientific community empfunden wird, als der eigentliche Aspekt des (geringfügigen) Plagiierens ansich. man weltweit sehr unterschiedlich auf Plagiarismus(-verdacht) bei Politikern reagiert und Berühmtheiten wie Jane Goodall doch so manches durchgehen lässt. man auch bei der Entschuldigung (bzw. im genannten Fall bei deN EntschuldigungEN!) bezüglich Plagiatvergehen man nicht auch die Entschuldigung plagieren sollte.   Persönlich bestätigen kann ich jedenfalls, dass die Nummer 1 und 2 auf jeden Fall die meiste mediale Aufmerksamkeit auf sich zogen und besonders in den USA wüst ausgeschlachtet wurden. Leicht daran zu erkennen, dass mein RSS-Reader derart zugespammt war mit den Berichten über die beiden, dass ich wirklich aufpassen musste nicht womöglich die echt wichtigen und guten Sachen zu übersehen.   (Foto von N. Miljkovic, Dezember 2013, gesehen in der Auslage einer Blumenhandlung in Wien) Retractions-Jahresrückblicke 2013 Der zweite Linktipp der Website “Retraction Watch” (von denen ich immer wieder auch… Lesen Sie hier weiter!