Forschende SchriftstellerInnen, schreiben für die Profession – Alpbach Retrospektive 2014 (4/5)

In der Wissenschaft schreibt man sehr viel, für vielerlei Medien und ein sehr diverses Publikum: Skripten für Studierende, Anfragen für Forschungskooperationen ins Ausland, Berichte, Abschlussarbeiten, Gutachten, Publikationen für wissenschaftliche Journale, Bücher usw. Wissenschaftlich schreiben ist unser Lebenselexir, in kaum einem anderen Berufsfeld – abgesehen vom Journalismus und der klassischen Schriftstellerei – muss und darf so viel geschrieben werden wie in der Wissenschaft! Kritisch wird das wissenschaftlich Schreiben aber besonders dann, wenn es um Geld geht (beim Forschungsanträge schreiben/ grant writing), in einer anderen Sprache als der eigenen Muttersprache veröffentlicht wird (meist auf Englisch) oder man interdisziplinäre Forschung beschreibt (für die es (noch) keine passenden Textstrukturen gibt).  (Foto 2012-259 A Writing Six-Word Story by Denise Krebs” von Denise Krebs @ Flickr) Schreiben für die Profession In einer Breakout Session im Rahmen des World Café der Alpbacher Hochschulgespräche nahm ich an einer Präsentation von „Wissenschafterin des Jahres 2013“ Professorin Winiwarter teil. Sie hat uns von einem neuen Projekt, das vor allem interdisziplinäres grant writing lehrt und fördert, berichtet. Bei näherem Interesse daran finden Sie hier mehr Infos dazu: www.danubefuture.eu.   Beim abschliessenden Brainstorming der Gruppe zum Thema wissenschaftlich Schreiben kamen auch noch einige sehr interessante Kommentare zutage: die ersten 3 Sätze sind sehr wichtig (so weit entfernt vom Schriftstellertum ist die Wissenschaft also gar nicht 😉 ) writing is re-writing (Schreiben als Schreibprozess verstehen!) schreiben = denken (daher ist es auch für das Lernen sehr wichtig) Feedback is the key (dazu habe ich auch schon mehrfach im Blog geschrieben – hier, hier,… Lesen Sie hier weiter!

Wenn Geister Bücher schreiben – meine Filmrezension zu Polanskis The Ghostwriter

Was in der akademischen Welt äußerst verpönt ist, ist in anderen Branchen als durchaus ehrenhafte Tätigkeit anzusehen: Ghostwriting, also das Schreiben von Werken für andere, zumeist ohne den eigenen Namen zu nennen. Nun ja, wer glaubt heute noch, dass alle Politiker, ManagerInnen und andere einflussreiche und berühmte Menschen ihre stolz präsentierten Bücher und ihre Reden tatsächlich selbst verfasst haben? Natürlich steht dahinter häufig einE AndereR!   Das Konzept Ghostwriting erschließt sich vielen noch immer nicht so ganz. Böse gesagt, herrschen diese Klischees noch häufig vor: zu viel Ehrgeiz und viel Geld treffen auf keine Zeit, kein Talent und nicht genug Interesse. Und spannend finde ich ja diese Frage: Wollen die Ghostwriter denn nicht für IHR Werk geachtet und bewundert werden können?! So stellt man sich das als Laie dann auch in Ansätzen durchaus alles ziemlich kompliziert vor. Mich hat das schon in jungen Jahren fasziniert, wieso man das nicht publik machen sollte, wer was schreibt. Ist doch nichts dabei! Oder? Wenigstens nehme ich mir ein Synonym, dann weiss es eh niemand?? Ich sagte ja schon – Laiendenke eben!   Und doch, wie meine Überschrift schon ahnen lässt, muss etwas an diesem Thema dran sein, denn es gibt dazu auch einen Film, ein gut gemachten Roman Polanski-Thriller noch dazu, 2010 bei der Berlinale mit dem Silbernen Bären für die Beste Regie ausgezeichnet. Vor einiger Zeit habe ich ihn mir angesehen und war sehr sehr begeistert! Wenn Geister Bücher schreiben …   (Foto “phantom (cc)” von “marfis75” @ Flickr) „Er wirkte nicht… Lesen Sie hier weiter!