10 Sätze, die eine Plagiatsprüferin nicht mehr hören kann

Sie kennen das aus Ihrem Arbeitsumfeld bestimmt auch: Es gibt einige wiederkehrende Sprüche bzw. Fragen, die, wenn sie einen an einem schlechten Tag nicht gleich auf die Palme bringen, so doch ein Stirnrunzeln verursachen, irgendwie verwundern oder nachdenklich stimmen. Leider wird manchmal diese sprichwörtliche „Palme“ (der Frust) umso höher, je öfter man die teilweise kruden „Thesen“ aufklären muss. Manchmal. Was ich als Plagiatsprüferin schon nicht mehr hören kann und warum, habe ich Ihnen im heutigen Artikel zusammengestellt. Die “All Time Classics” 1) „Ich habe ein Plagiatsprüfprogramm verwendet, also ist jetzt kein Plagiat mehr in meinem Text! Alles sauber!“ Ganz so einfach ist es dann leider auch wieder nicht! Plagiatsprüfprogramme werden fälschlicherweise so genannt, aber sie sind in Wirklichkeit nichts anderes als (sehr ausgetüftelte und meist auch ganz gute) Textvergleichsprogramme. Je nach Menge und Qualität der Vergleichsquellen im Hintergrund verfügbar (plus einiger anderer Faktoren (siehe Blogbeitrag)), umso mehr Ähnlichkeiten zum Prüftext kann es anzeigen.MEHR NICHT, Plagiate kann so ein Programm gar nicht anzeigen! Außerdem gibt es ja eine Vielzahl unterschiedlicher Formen von Plagiaten und anderen Unredlichkeiten in Texten (z. B. Übersetzungsplagiat, akademisches Ghostwriting), die so im Normalfall sowieso nicht gefunden werden können.   2) „Früher war das mit dem Zitieren alles gaaanz anders …“ Nope! Kommt drauf an, wann „früher“ ist, generell war es aber nie so wirklich anders! Man muss verwendete Quellen angeben, wenn man sich darauf in wissenschaftlichen Texten bezieht, gilt wohl schon so lange Menschen kritisch denken und wissenschaftlich arbeiten. Ein Zitat hat vielfältige Funktionen, z. B. zeigt… Lesen Sie hier weiter!

Das habe ich doch gar nicht verwendet! – Plagiatssoftware im Selbstversuch

Eine aufgebrachte Kundin am Telefon: „Bitte überprüfen SIE meine Masterthese! Ich habe es selbst versucht, aber ich kenne mich nicht aus damit. Was da alles an Artikeln angezeigt wird, das habe ich doch gar nicht verwendet!“   Die Anzeigen in Textvergleichsprogrammen, vulgo Plagiatssoftware, können wirklich ganz schön verwirren! Je nach Hersteller sind die Prüfberichte, die im Anschluss an die maschinelle Bearbeitung ausgestellt werden, oftmals sehr umfangreich: Listen über Listen möglicher (sic!) Quellen werden angeführt. Nach mehr als sechs Jahren Berufserfahrung weiss ich: auf den ersten Blick offenbart sich die jeweilige Relevanz der einzelnen Fundstellen nicht! Sich durch die Anzeigen durch zu wühlen erfordert viel Zeit, es zahlt sich allerdings sehr aus wirklich genau zu schauen. Das meiste ist nicht plagiatsrelevant aber tatsächlich Relevantes kann sich leicht unter den großen Informationsmengen „verstecken“. (Abb.: “What?” von User Formication @ Flickr)   Wie kommt es zu so vielen Anzeigen? Gefunden wird meist alles, was mehr als drei bis fünf Worte lang ist. Und mit „alles“ ist hier wirklich alles gemeint, natürlich auch eine Vielzahl an allgemeinen Phrasen. Einige tatsächliche Beispiele aus meiner Prüfpraxis sind: im Bezug auf in den nächsten 5/ 10 Jahren wird/ werden unter besonderer Berücksichtigung kann davon ausgegangen werden, dass … eine Vielzahl von der Einfluss von in erster Linie spielte eine bedeutende Rolle bei zu Beginn des … Jh. stellt sich die Frage, ob, … aus diesem Grund Diese und sehr viele andere allgemeine Formulierungen sind ein völlig normaler Bestandteil der Sprache, von Beschreibungen und des wissenschaftlichen Argumentationsaufbaus. Sie… Lesen Sie hier weiter!

Überarbeiten von Texten ist nicht nur Tippfehler ausbessern

Ich gestehe: ich bin ein Deadline-Schreiberling! Zeitdruck scheint für mich persönlich ein wichtiger Motivations- und Kreativitätsfaktor zu sein. Natürlich bin ich nicht immer knapp dran, aber ich ertappe mich doch gelegentlich beim Gedanken „Hättest Du besser mal früher begonnen!“. Zugegeben, ich muss generell mehr Texte als die Durchschnittsbürgerin produzieren (und liebe es zu schreiben!) und kann mich daher wohl besser einschätzen als ungeübte Schreibende. Mit etwas zeitlichem Abstand täte man sich auch beim Überarbeiten leichter, denn wie Sie gleich erfahren werden, sind viele Schritte durchzuführen. Ideen sammle ich laufend, auch zu Textbausteinen komme ich sehr leicht, da mir viele einfach zwischendurch einfallen. Die Ideen, die mir gut genug gefallen und nützlich erscheinen, bewahre ich auf. Dafür nutze ich zur Zeit „Evernote“, für fortgeschrittenere Schreibprojekte dann „Word“. Aus den Teilen entsteht irgendwann vielleicht tatsächlich einmal ein Text. Wenn nicht, bin ich auch nicht enttäuscht, denn ich nutze viele der gesammelten Elemente als Eigen-Inspiration für andere Projekte. An diesem Punkt möchte ich mir sehr bewusst keinen Stress erzeugen – nicht alles ist gut genug bzw. kommt zum besten Zeitpunkt! Nach diesen anfänglichen Schritten des Schreibprozess wird es anspruchsvoller für mich – und ganz allgemein für die meisten Schreibenden. Das Überarbeiten steht auch irgendwann einmal an und da happert es auch bei mir noch oft noch am Handwerklichen. Denn, überarbeiten von Texten ist eben nicht nur Tippfehler auszubessern! Und selbst von denen schlüpfen mir immer wieder einzelne Exemplare durch den Raster, hach. 😉 Ganz im Gegenteil, jetzt geht es um die Wurscht, darum,… Lesen Sie hier weiter!