Liebe Lehrende – warum treiben Sie Ihre Studierenden absichtlich in die Hände von Ghostwritern?!

ICH doch nicht! Nein, die kann nicht MICH meinen! Nie im Leben! Ich täte das niemals! Also wirklich … Wenn Sie an diesem Punkt sind, haben Sie zumindest schon mal mein Mini-Experiment durchgeführt und meine Theorie bestätigt, dass Clickbaiting auch bei gescheiten Menschen funktioniert – ich bilde mir nämlich immer ein, ich täte das nie und lande dann auf Seiten, die ich nie gesucht hatte. 😉   Höchste Zeit für die Notbremse Zurück zu meinem eigentlichen Thema. Ab diesem Punkt sollten Sie sich nun ernsthaft mit Ihrer Kommunikation Ihren Studierenden* gegenüber auseinandersetzen. Ja, kein verantwortungsvoller Mensch, Lehrender,* WissenschafterIn* würde seinen Studierenden* bei vollem und noch halbwegs intaktem Verstand anschaffen, GhostwriterInnen* zu beauftragen und das selbst schreiben schleunigst bleiben zu lassen. Dennoch bekomme ich leider sehr regelmässig Feedback von Studierenden*, die vorsichtshalber eine Plagiatsprüfung durchführen lassen möchten, über Mythen und schlichte Mißinformation, die ihnen ihre Lehrenden* zukommen lassen. Wie gesagt, scheinbar leider keine Einzelfälle. Hier ein live Bericht aus meiner Praxis als Plagiatsprüferin*!   Aus der Praxis Ein Anruf vor zwei Wochen: einE StudierendeR* lässt sich dreimal bestätigen, ob man wirklich wirklich wirklich nicht erfahren kann, ob sie/er* eine Plagiatsprüfung durchführen ließ. Auf meine Bestätigung, dass ich nichts weitergeben darf noch werde, zudem ja ein eingetragenes legales Business habe und alles mit rechten Dingen zugehe, fragte ich genauer nach, denn nun war ich schon ein wenig stutzig geworden, warum sie/er da gar so panisch ist. Sie/er* berichtet mir daraufhin, dass ihnen Lehrende* strengstens eingebläut hätten, dass das Beauftragen einer Plagiatsprüfung jedenfalls… Lesen Sie hier weiter!

Bloginterview: Wie funktioniert eigentlich ein Schreibzentrum?

Was macht so ein akademisches Schreibzentrum eigentlich? Und warum sind die plötzlich so beliebt? Schreiben kann doch jede/r, oder braucht es da doch noch Nachhilfe an Hochschulen?! Fragen über Fragen! Die Zitier-Weise hat Antworten gefunden! An einem wunderbaren Sommermorgen im Juli hatte ich mich mit einer Expertin getroffen, die ich für ein Interview für die „Zitier-Weise“ ganz rasch begeistern konnte. Ich freue mich Frau Dr.in Katharina Fleissner-Rösler vom Zentrum für wissenschaftliches Schreiben an der FH Campus Wien mit Fragen zum Schreiben, Schreibblockaden und Plagiate löchern zu dürfen. Frau Fleissner-Rösler ist Germanistin und Historikerin mit Zusatzausbildungen in Bibliothekswesen. Ihre Fachbereiche sind Biografieforschung und natürlich das wissenschaftliche Schreiben. Zusammen mit ihrem Team bestehend aus Frau Mag.a Florentina Astleithner und Herrn René Fischbacher BA betreut sie an der FH Campus Studierende und Lehrende gleichermassen für effizienteres Schreiben aber auch für mehr Schreiben und Textnutzung in der Lehre.   (Foto: “Mic” von Cristian Allendes @ Flickr)   Zitier-Weise (ZW): Katharina, danke, dass ich Dich heute vor dem Mikrofon haben darf! Ihr habt an der FH Campus schon länger ein Schreibzentrum. Was waren denn für Euch die Hauptgründe dafür so eine Servicestelle zu errichten? Katharina Fleissner-Rösler (KFR): Wir hatten schon 2012 mit dem Projekt „Schreibwerkstatt“ an der FH Campus begonnen. Ich bin sehr froh von Anbeginn an mit dabei zu sein und den Fortgang des Projektes bis zum Zentrum für wissenschaftliches Schreiben (ZEWISS) in seiner jetzigen Form begleitet zu haben. Ganz massgeblich für das Gelingen war auf jeden Fall unsere Vizerektorin Frau Dr.in Roswitha Engel,… Lesen Sie hier weiter!

Veranstaltungsankündigung – Diskussionsabend zu Bildung und Arbeitsmarkt

Referenz Vortrag Miljkovic

Bildung – Ausbildung – lernen – weiterbilden – Beruf. Dies sind neben Familie und Gesundheit wohl mit die entscheidensten Themen, die jeden Menschen einen Gutteil seines Leben beschäftigen. Seit Oktober 2015 gehe ich zusammen mit KollegInnen von der Absolventenakademie Wien und des Literaturvereins “Wiener Bücherschmaus” einmal im Monat den Werten und Wertigkeiten von Bildung auf die Spur. Und entdecken dabei gemeinsam mit Gästen – Laien und Expertinnen und Experten – zahlreiche Unstimmigkeiten, Erstaunliches, Profanes, Spezielles … rund um Bildung und wie wir derzeit damit umgehen.   (Foto: einige TeilnehmerInnen beim Diskussionsabend zu Bildung im Verein “Wiener Bücherschmaus”, links hinten Vortragende des Abends, N. Miljkovic´; (c) G. Schober)   Im Rahmen eines Diskussionsabend in der Buchhandlung des Vereins besprechen wir mit Interessierten diese diversen Aspekte von Bildung auf unterschiedlichste Art und Weise: zum Beispiel als Podiumsdiskussion mit geladenen Gästen, als Mini-Workshops, szenische Lesung, als ExpertInnen-Vortrag usw. Nächstes Mal, beim fünften Teil der Reihe am 8. Februar 2016, besprechen wir diese Themen: Alles Gold was glänzt?! – Diese „soft skills“ und „hard facts“ braucht es zum Erfolg Jobausschreibungen machen eines sehr deutlich – man will MitarbeiterInnen, die was können! Gut so, oder? Oder haben wir uns mittlerweile gesellschaftlich viel mehr in eine Perversion der Kompetenzen hineingeritten, wo die pure Sammlung von Abschlüssen, Zertifikaten und Zeugnissen mehr Wert ist, als die damit erworbenen Skills an sich? Welchen Sinn soll es machen, sich für den Arbeitsmarkt zu verbiegen, bis man komplett ausgebrannt ab 40 Lebensjahren schon zum “alten Eisen” gehört? Ist „für das Leben… Lesen Sie hier weiter!

Gender im Bildungs- und Forschungsbetrieb (k)eine Frage? – Retrospektive Alpbach 2014 (5/5)

Haben Sie heute Morgen Ihre Frühstückssemmel bei einem Bäcker oder einer Bäckerin gekauft? Und wie sah es danach aus, zu wem haben Sie Ihre Kinder gebracht – zum Herrn Lehrer oder der Frau Lehrerin? Schon ein wenig absurde Fragen, oder? Ja, die meisten Menschen machen bei solchen Dingen keine besonderen Unterschiede, sowohl die Männer als auch Frauen werden ihren Job schon gut machen. Viele andere orten hier schier existenzbedrohende Schützengräben! Nicht zuletzt seit meinem zweitägigen Intensiv-Workshop an der Technischen Universität Wien zu Beginn des Jahres, bei dem um Karriereplanung für angehende Wissenschafterinnen ging, beschäftigt mich die Frage nach dem Geschlecht in der Wissenschaft auch beruflich.   Gender und Wissenschaft – (K)eine Frage! Oder? Lächerlich! Die hehre Wissenschaft, die muss doch über so einem Kinderkram stehen! Nowak, Chefredakter der Tageszeitung „Die Presse“, sollte mehrfach während dieser von ihm charmant moderierten Podiumsdiskussion darüber ins Schwitzen kommen, nicht zuletzt dank der Eloquenz einer der TeilnehmerInnen, Rektorin Rosenberg. Doch auch das Thema ist mehr als brenzlig, da kann einem schon manchmal ein wenig anders werden. Bezugnehmend auf ein aktuelles Geschehen fragten wir uns gemeinsam: Wie kann es sein, dass ein offener „Brandbrief“ gegen das Gendern in der österreichischen Sprache auch und besonders öffentlichkeitswirksam sogar von zahlreichen österreichischen WissenschafterInnen (als männlichen wie weiblichen!) unterzeichnet und verteidigt wurde? Eine sprachliche „Normalität“ solle wieder einziehen, wird darin gefordert, ohne diese Normalität genauer zu definieren. „Früher“ (wann war das genau?) war alles besser, oder so. Bitte wie? Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass hier zu viele… Lesen Sie hier weiter!

Veranstaltungen – so bitte nicht! Mein rant zu Definitions- und Ausführungsverwirrungen

In den letzten zwei Monaten besuchte ich mehrere Veranstaltungen, die zwar kein gemeinsames Thema (außer meine beiden beruflich alles überspannenden Mottos Bildung und Forschung) hatten, und dennoch einige eher unangenehme Gemeinsamkeiten aufwiesen. Mir kam es nämlich den zahlreichen Ausführungen lauschen so vor, als bestünden zum Teil wirklich schwerwiegende Definitionsverwirrungen, welche Veranstaltungsformen man da eigentlich anbietet. Ich möchte keinesfalls undankbar erscheinen, denn – ja, sicherlich nehme ich mir immer etwas Gutes mit nachhause, etwas Brauchbares. Verbesserungswürdig ist allerdings so manches! Und das ist ja ansich einmal nichts Schlechtes! Ausdrücklich erwähnt sei auch, dass ich hier keine Veranstaltung im besonderen meinte! Diese Eindrücke stammen aus diversen Events und über einen langen Zeitraum hinweg gesammelt. Podiumsdiskussion ohne Diskussion? So saß ich beispielsweise in Podiumsdiskussionen, die darin bestanden, jedem der „DiskutantInnen“ 10 Minuten Redezeit zu geben, reihum, um nach zwei Fragen des Moderierenden an alle, die wiederum brav reihum beantwortet wurden, bei der kleinsten Regung von Kritik oder gar Publikumsbeteiligung die Sitzung zu beenden. Auch immer wieder seltsam berührt hatten mich Workshops, die eigentlich falsch benammste Frontalvorträge waren und Seminare, die wirklich über die Maßen basal gehalten waren, dass man sich lieber 15, 20 Minuten allein mit Freundchen “Google” und Co. auch dazu sinnvoll beschäftigen hätte können. Mir ist durchaus bewusst, dass es sehr aufwendig und schwierig ist Veranstaltungen zu planen, schließlich veranstalte ich selbst Workshops (hier mehr zu meinen eigenen Angeboten) und betätige mich als Speakerin (Link zu meinem Profil auf speakerinnen.org). Und dennoch bzw. gerade deshalb muss nun ein wenig konstruktive Kritik… Lesen Sie hier weiter!